Konstitutionstherapie

Grundlagen der Konstitutionstherapie: Heilung durch individuelle Balance

Konstitutionslehre
Die konstitutionelle Situation des Menschen ist die Basis der gesundheitlichen Stabilität bzw. Krankheitsanfälligkeit.

Vor allem chronische Krankheiten entstehen so gut wie immer auf konstitutioneller Basis. Bei akuten Krankheiten prägt die Konstitution den Krankheitsverlauf und die Heilungsfähigkeiten.

Eine Konstitution besagt nicht, dass der Mensch unausweichlich an einem
bestimmten Leiden erkranken wird. Vielmehr kann man unter Einbeziehung konstitutioneller Aspekte abschätzen, in welche Art und in welchem Ausmass jemand auf verschiedene Einflüsse und Belastungen reagiert. Man spricht hier auch von einer Disposition, also der Neigung zu bestimmten Krankheiten. Die meisten Erkrankungen entstehen demnach durch ein Zusammenspiel aus einem Krankheitsreiz (Stress, Erreger, Fehlbelastung, Fehlernährung, Umwelteinflüsse …)
und der Konstitution.

 

Die Konstitution als Summe der angeborenen Eigenschaften wird durch viele Faktoren beeinflusst – insbesondere durch Umweltfaktoren. Das schwächste Organ reagiert bei krankmachenden Reizen zuerst – die Reizschwelle ist dabei individuell unterschiedlich hoch.

Die Beeinflussbarkeit der Konstitution ist das, was die Konstitutionsmedizin nutzt: sie versucht, individuelle Bedingungen zu schaffen, um die Reizschwelle zu erhöhen.

Dabei spielen seit jeher verschiedenen naturheilkundlichen Methoden eine Rolle:
Verbesserung von Lebensweise und Ernährung, Ausleitungsverfahren, spezielle Konstitutionsmittel.

Es ist hilfreich, die eigene Konstitution zu kennen, um diese so früh wie möglich positiv zu beeinflussen. Das Einbeziehen konstitutioneller Aspekte spielt in der Konstitutionsmedizin sowohl in der Diagnose als auch in der Therapie von Krankheiten eine entscheidende Rolle.
So kann es sein, dass ein und dieselbe Erkrankung bei Menschen mit unterschiedlichen Konstitutionen eine jeweils andere Behandlung erfordert.

 

Kostitutionstherapie
Um die Konstitution zu erfassen, helfen mir verschiedene Diagnoseverfahren wie Iris-, Zunge-, Puls- und Antlitz Diagnostik. Die Unterstützung und Verbesserung der konstitutionellen Situation ist daher ein Ansatz, dessen Bedeutung gar nicht hoch genug zu schätzen ist. Die wichtigste und differenzierteste Methode der konstitutionellen Diagnostik ist die Augen- oder Irisdiagnose.

Durch Heilmittel wie Tee, Tinkturen, Salben und potenzierte Mittel In Kombination mit den entsprechenden Therapieverfahren kann die Konstitution positiv unterstützt und gestärkt werden.

Bei einem Erstgespräch nehme ich mir die Zeit, deine aktuellen Beschwerden, deine Vorgeschichte und deine Lebensumstände zu erfassen und mittels verschiedenen Diagnoseverfahren eine auf dich abgestimmte Konstitutionstherapie zu finden.

Der naturheilkundlich arbeitende Therapeut bezieht die Konstitutionstypen zusammen mit anderen naturheilkundlichen und schulmedizinischen Diagnoseverfahren in sein Behandlungskonzept mit ein. Ziel der Therapie ist es, die Widerstandsfähigkeit des Körpers zu unterstützen und so eine Verbesserung des Gesundheitszustands zu erreichen. Die Konstitutionstherapie soll dabei durch Stärkung und gleichzeitige Regulation zu einer Harmonisierung des gesamten Organismus beitragen.

Wichtig ist beim Behandlungskonzept das 3-Säulen-System zu berücksichtigen:

  • Konstitutionstherapie (Stabilisierung & Unterstützung der Konstitution)
  • Symptomatik (Behandlung aktueller Symptome & Beschwerden)
  • Prävention

 

Die Einteilung in verschiedene Konstitutionen
In allen Kulturen der Welt wurde die Konstitution bei der Krankheitsbehandlung mit einbezogen.

Die indische Medizin (Ayurveda) kenn die 3 Typen Kapha, Pitta, Vata. In unserer abendländischen Medizin beruht die Einteilung der Konstitutionstypen auf den Lehren der Humoralpathologie, der Säftelehre.

Hippokrates unterschied vier Körpersäfte:

  • Blut
  • Schleim
  • gelbe Galle
  • schwarze Galle

Diesen 4 Säften ordnete der griechische Arzt und Anatom Galen vor rund 2000 Jahren vier Temperamente zu, die sich auf die charakterlichen Eigenschaften eines Menschen beziehen: Je nach dominierendem Körpersaft unterschied er Sanguiniker, Phlegmatiker, Choleriker und Melancholiker. 

Jedes dieser Temperamente hat eine Tendenz zu bestimmten Krankheiten und Reaktionen – es handelt sich also um 4 Konstitutionstypen: Während der oft heitere Sanguiniker zu Kreislaufkrankheiten neigt, werden dem aufbrausenden Choleriker und dem häufig grübelnden Melancholiker eher die Erkrankungen des Leber-Galle-Systems zugeordnet.

Der recht träge und inaktive Phlegmatiker reagiert auf körperliche Leiden tendenziell eher langsam und schwach.

Er weist eine Veranlagung zu schleimigen Erkrankungen der Atemwege auf.

Kretschmer hingegen unterschied die Konstitution nach dem Körperbau:

  • leptosomer Typ – schmal und dünn
  • athletischer Typ – breite Schultern und deutlich sichtbare Muskeln
  • pyknischer Typ – gedrungene Figur mit dickem Bauch
  • dysplastischer Typ – Kombination verschiedener Körperformen

Die Erfahrungsmedizin zeigt, dass die Heilerfolge in der Therapie größer sind, wenn die Konstitutionstypen bei der Behandlung beachtet werden. So reagieren beispielsweise Pykniker mit Diabetes mellitus anders auf Insulin-Gaben als Menschen vom leptosomen Typ. Auch in der Wahl der richtigen Ernährung sollten
die Körperbautypen berücksichtigt werden. Leptosome Typen vertragen häufig keine Rohkost, während der athletische Bewegungstyp größere Rohkostmengen ohne Probleme verzehren kann. Der Pykniker sollte hingegen auf zu süße und zu fettige Nahrung verzichten.

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